Seit Jahren
fasziniert mich die interessante Kombination von Rost und Stoff. Am liebsten
verwende ich Rostpulver, das mittels eines Trägers (Kaltwachs oder Holzleim)
auf dem Stoff fixiert und mit Essig besprüht wird, wobei erstaunlich
dreidimensionale rostige Oberflächen entstehen.
Mit großem
Interesse verfolge ich auch das Thema Rost und Stoff in der internationalen Fachpresse
und stieß vor einiger Zeit in der australischen Zeitschrift DOWN UNDER TEXTILES
auf einen Artikel von Sally Westcott.
Die Autorin
beschreibt ein interessantes Rost-Färbeverfahren, bei dem die Ingredienzen: Tee,
Soda und Eisensulfat ungewöhnlich sind.
Zur Erprobung
des angewandten Verfahrens machte ich mich ans Werk.
Die
Materialien waren schnell zusammengestellt.
- 2 Meter
Nessel oder Baumwolle
- 3 flache
Wannen
- 25 Beutel
schwarzen Tee
- 4 Esslöffel Soda
- 125 Gramm
Eisen(II)Sulfat (Bezug aus dem Gartencenter: Es wird zur Beseitigung vom Moos
im Rasen benutzt)
Das Soda, das
Eisensulfat und die Teebeutel werden auf die Wannen verteilt. Man gibt 2 Liter
warmes Wasser auf das Soda, 2 Liter heißes Wasser auf das Eisensulfat und 2
Liter kochendes Wasser auf die Teebeutel und schon kann das Experiment beginnen!
Der Stoff sollte
zusammengeknüllt, verknotet, gefaltet oder (z.B. mit Kordel) abgebunden sein,
bevor er mit Gummihandschuhen in die Bäder eingetaucht wird. Shibori Techniken ergeben sicherlich auch schöne Ergebnisse. Durch die Manipulationen werden Teile des Stoffes
reserviert, beim anschließenden Färben entstehen Farbverläufe, spannende Muster
und dreidimensionale Strukturen.
Es spielt keine Rolle, wenn trotz des
Auswringens das nächste Bad mit der ersten Lösung "kontaminiert"
wird. Mit welchem Bad begonnen wird, beeinflusst das Endergebnis:
- wird mit dem
Tee-Bad begonnen, bewegen sich die Farben zwischen Rot, Orange und Braun.
- Beginnt man
zuerst mit dem Soda-Bad wird der Stoff nach dem Färben zwischen Blau, Grau und
manchmal sogar Violett.
Nach dem
Färben wird der Stoff, ähnlich wie beim Färben mit Procion MX, in eine Tüte luftdicht zum Fixieren eingepackt.
Nach 24 Stunden werden die Stoffe zum Trocknen aufgehängt. Schon jetzt zeigt
sich, wie unterschiedlich die einzelnen Stücke ausfallen.
Nachdem die
Stoffe trocken sind, sollten sie einige Tage liegen bleiben, bevor sie für 30
Minuten in eine Salz-Badlösung (2 Essl. auf 2 Liter) einlegt werden. Dies soll
bewirken, dass sich der Niederschlag auf dem Stoff richtig entwickelt.
Anschließend
kann bei 30 Grad gewaschen und gebügelt werden.
So verschieden
sehen die Stoffe dann aus!
Fazit: Dieses billige
Verfahren ist unglaublich einfach anzuwenden und führt in kurzer Zeit zu sehr
schönen Ergebnissen. Die angegebenen Mengen reichen erst einmal für einige
Probestücke aus und können für größere Stoffmengen einfach hochgerechnet
werden. Durch die Rostfärbung verändert sich die Qualität der Stoffe nicht,
sodass sie anschließend bedruckt und benäht werden können.
J'ai parcouru le blog en venant depuis le blog de Bérénice Mollet mais, hélas, je ne saisis pas un mot d'Allemand... En Anglais, je me serais peut-être retrouvée un peu mais en Allemand, c'est impossible. Est-ce que Blogspot ne proposerait pas un choix de langue éventuellement ? Même mal traduit, le texte me serait peut-être plus abordable ? Ceci n'est qu'une suggestion, bien entendu. Compliments à toutes pour les merveilles que vous créez !!
AntwortenLöschenIch bin hier gelandet, als ich im Netz mit den Stichworten: Rost/Kaffee/Tee recherchiert habe. Ein interessanter Blog mit spannenden Beiträgen! Die Tee-Rost-Färbung werde ich demnächst ausprobieren, habe aber dazu Fragen: Wird der Stoff ausgewickelt, damit im nächsten Bad die zuvor reservierten Partien Farbe annehmen können? Da ich Eisensulfat-Bäder vom Eco Print kenne, wundere ich mich ein wenig über die hier angegebene Menge. 125g ist doch sehr viel. Ich gehe von 1-2% vom Stoffgewicht aus.
AntwortenLöschenLG
Siebensachen